Narbenbildung nach Haartransplantation: Wie groß sind die Risiken?

Eigentlich ist eine Haartransplantation keine besonders risikoreiche Angelegenheit: Im Gegensatz zu manch anderer kosmetischen Behandlung genügt hier ein kleiner operativer Eingriff und eine lokale Betäubung, um die Haarwurzeln auf der Kopfhaut zu verpflanzen. Dennoch liest man immer wieder von Risiken, die es bei der Haartransplantation zu beachten gibt, insbesondere in puncto Narbenbildung. Dieser Text klärt, was es damit auf sich hat und wie groß diese Risiken wirklich sind.

Narbenbildung nach Haartransplantation: Die Methode ist entscheidend

Ob und in welchem Ausmaß eine Narbenbildung nach Haartransplantation stattfindet, hängt stark von der gewählten Methode ab. Bei der kosmetischen Haartransplantation unterscheidet man prinzipiell zwei Techniken, die sogenannte Follicular Unit Transplantation (FUT) und die Follicular Unit Extraction (FUE). Die erstere Methode gilt weithin als veraltet, wird aber immer noch angeboten. Die zweite, etwas aufwändigere Methode ist technisch deutlich komplexer und reduziert damit unter anderem auch das Risiko für die Narbenbildung.

Während einer FUT wird dem Patienten ein länglicher Hautstreifen an der Kopfhaut entnommen, von dem einzelne Haarwurzeln, die sogenannten Follikel, extrahiert und verpflanzt werden. Durch den kleinen operativen Eingriff verbleibt in der Regel eine längliche Narbe. Üblicherweise wird dem Patienten geraten, die Narbe mittels einer längeren Frisur zu überdecken. Wer allerdings eine Kurzhaarfrisur anstrebt, wird damit weniger Glück haben.

Bei der FUE werden mit hochwertigen medizinischen Werkzeugen äußerst feine Schnitte auf der Kopfhaut gemacht. Dadurch wird insbesondere das Risiko von Narbenbildung stark minimiert.  Entscheidend für den kosmetischen Erfolg der FUE sind auch die verwendeten Materialien. So kann eine Follical Unit Extraction beispielsweise mit einer Stahlklinge vorgenommen werden – die Standardprozedur. Eine andere Methode ist die Verwendung von medizinischen Edelmetallen wie Gold.

Gold ist verträglicher für die Haut und kann das Risiko für eine Narbenbildung weiter reduzieren. Einige Erfahrungen mit Haartransplantationen der FUE-Methode berichten sogar davon, dass einige Monate nach der Behandlung überhaupt keine sichtbaren Spuren von der Haartransplantation mehr auszumachen waren. Bei der Wahl der verwendeten Materialien sind dem behandelnden Arzt nach oben kaum Grenzen gesetzt. Je nach Klinik gibt es sogar medizinisches Schnittwerkzeug aus Diamant, mit dem ein Höchstmaß an Präzision bei der Transplantation gewährleistet werden soll.

Welche Risiken können sonst bei einer Haartransplantation auftreten?

Gemeinhin gilt eine professionell durchgeführte Haartransplantation als äußerst risikoarm. Das Problem der Narbenbildung ist selbst bei der althergebrachten FUT-Methode äußerst leicht in den Griff zu bekommen, zum Beispiel indem die Narbe gezielt mit dem auswachsenden Haaransatz überdeckt wird. Darüber hinaus spielen bei der Haartransplantation ähnliche Risiken eine Rolle, wie sie auch bei herkömmlichen kleineren Operationen vorkommen können, beispielsweise Entzündungen.

Wenn die Transplantation in einer entsprechend sterilen Umgebung vorgenommen wird, ist die Wahrscheinlichkeit für solche Komplikationen allerdings äußerst gering. Die Haartransplantation mit FUT- oder FUE-Methode gilt als einer der sichersten kosmetischen Eingriffe überhaupt, da sie keinerlei Fremdmaterial in den Körper einbringt und auch keine anderen schwierigen Umstände, wie beispielsweise großen Blutverlust während der Operation, zur Folge haben kann.

Da Haartransplantationen auch immer häufiger durchgeführt werden, ist zu erwarten, dass der wissenschaftliche Fortschritt auf diesem Gebiet in Zukunft auch weitere Verbesserungen der Methoden mit sich bringen wird.

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